Samstag, 24. März 2007

"Der Vorleser" von Bernahrd Schlink (I)


Der Roman „Der Vorleser“ von Bernhard Schlink (erschienen 1995) thematisiert in drei Teilen anhand der Beziehung von Michael Berg und Hanna Schmitz die Bedeutung des Analphabetismus des Protagonisten hinsichtlich ihrer Schuldfähigkeit während der Nazi-Herrschaft, als sie als SS-Lageraufseherin tätig war. Auch wird der Generationskonflikt in den 1950/60er und der Umgang mit einer Schuldfrage am Beispiel des Ich-Erzählers Michael dargestellt.
Eines Tages lernt der 15jährige Michael die 21 Jahre ältere Hanna kennen. Mit ihr hat er einen Sommer lang eine Affäre, die immer nach dem Ritual des „Lesen, Duschen, Lieben“ verläuft, bis sie verschwindet.
Jahre später erkennt er als Jurastudent in einer Gerichtsverhandlung Hanna als Angeklagte SS-Lageraufseherin wieder. Im Verlauf wird sich Michael des Analphabetismus Hannas bewusst, was ihr Handeln in der Vergangenheit erklärt. Das Urteil für Hanna lautet lebenslängliche Gefängnisstrafe.
Während der Haftzeit erhält Hanna von Michael vorgelesene Bücher auf Kassetten und lernt lesen. Kurz bevor sie nach 18 Jahren entlassen werden soll, erhängt sie sich.