Dienstag, 3. April 2007

Der Vorleser (II)

"Der Vorleser" ist wohl das meist gelesene Buch für mich. Schwierig zu sagen, was mir daran so gut gefällt, zumindest war es auch das allererste Buch mit dem ich das allererste mal gearbeitet habe. Am Vorleser habe ich erfahren wie man Bücher noch lesen kann, außer die Handlung zu verfolgen, dass man zum Beispiel auf die Wortwahl achtet oder den Satzbau. Diese Art vom Lesen macht mir mindestens genauso viel Spaß wie die Handlung zu verfolgen.
Aber all diese Sachen hätten auch mit vielen anderen Büchern passieren können. Vielleicht lag es auch an dem Unterricht, der zu der Zeit ganz anders gewesen war als zuvor. Zumindest ist mir das Buch jetzt sehr vertraut geworden, trotzdem entdecke ich immer wieder neue Sachen beim erneuten Lesen, mit der Zeit die zwischen dem Wiederlesen vergehen, legt man neue Schwerpunkte beim nächtens Lesen, sodass man aus der Situation anders ließt. Dass ich "Der Vorleser" überhaupt so oft lesen kann, spricht für den Roman. Denn solche Bücher, die ich immer wieder lesen kann, kenne ich kaum.
Ich kann wohl nicht einen einzigen Grund nennen, der für den Roman spricht, aber es ist wohl das Gesamtbild, den man beim ersten Lesen erahnt und beim erneuten Lesen immer deutlicher wird. Das kann allgemein für viele Bücher sagen, aber "Der Vorleser" lässt mich als Leser angenehm immer wieder was neues Entdecken ohne dass die Handlung an ihren Gefühl vom ersten Lesen verliert.
Überhaupt sind die Werke von Bernhard Schlink alle wunderbar zu lesen; die Verknüpfungen, die Ähnlichkeiten von Passagen und immer wieder auftauchende grundlegende Aussagen
gefallen mit besonders.
Letzten endlich ist aber immer noch Geschmackssache, ob einem der Roman gefällt.